Neu ab 1. August 24
„HONIGSTAAT“– Am Ende der Nacht 2
Eine Geschichte über Liebe und Obsession, Schuld und Sühne,
Verrat und Rache … und die Stärke der Frauen.
Berlin, 1933: Die politischen Ereignisse führen in der Familie von Tessendorf zu schweren Zerwürfnissen. Daisy muss sich ein unabhängiges Leben aufbauen und arbeitet als Assistentin für Albert Speer – im innersten Kreis der Macht. Als ihre Freundin Mitzi in eine tödliche Intrige gerät, nutzt Daisy ihre Position, um sie zu retten. Unterstützung erhält sie von ihrer französischen Mutter Yvette, die selbst ein Geheimnis hütet. Erst als Daisy dem Mann ihres Lebens begegnet – kultiviert, brillant und ein englischer Spion –, erkennt sie ihre wahre Bestimmung.
»Hanni Münzer ist eine hervorragende Erzählerin.« Buchmedia Magazin
TEXTAUSZUG:
Daisy war gefangen in einem Chor der Stimmen. ›»Ein tonnenschwerer Felsen lässt sich nicht mit dem kleinen Finger aufhalten», sagte ihre Mutter Yvette. »Manchmal im Leben muss man das Unvermeidliche akzeptieren», mahnte ihr Bruder Louis. »Du musst dich damit abfinden, dass deine Freundin verloren ist», hörte sie ihre Großmutter. »Es ist nicht deine Schuld», flüsterte Mitzi.‹
Verzweifelt wiederholte Daisy in Gedanken Henrys Worte: ›Nur ein Wunder kann deine Freundin jetzt noch retten …‹ Seit zwei Wochen klammerte sie sich an dieses mögliche Wunder. Aufgeben? Niemals!
Eine Biene allein ist nichts.
Eine Biene im Staat vollbringt Wunder. Jeden Tag.
Bis ans Ende der Nacht.
TEXTAUSZUG:
»›Bienen sind ein unglaubliches Volk! Man kann niemals eine einzelne Biene halten! Sie sind ein Gedanke und ein Gehirn.‹ Goebbels schwenkte neckisch den Zeigefinger. ›Jede einzelne Biene folgt vom Tag ihrer Geburt an nur einer Bestimmung: der Königin zu dienen und ihren Staat zu schützen. Wabenbau, Fortpflanzung, Nahrungssuche, Verteidigung – die einzelnen Bienen mögen unterschiedliche Aufgaben erfüllen, aber erst ihr perfektes Zusammenspiel ermöglicht das gemeinsame Überleben als Volk. Der Honigstaat funktioniert wie ein einziger Organismus. Sehen Sie die Analogie, Fräulein von Tessendorf?‹
Daisy wusste, was von ihr erwartet wurde: ›Der Führer ist die Königin?‹
Goebbels zeigte sein breites, feixendes Lachen. ›Ich mag es, wie Sie denken, Fräulein von Tessendorf.‹ »
Du weißt nicht, was ich denke … Daisy lächelte süß wie Blütenhonig …
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The MAKING of „DIE SEELENFISCHER“
Viele Menschen verbinden mit dem Urlaub ihre schönsten Erinnerungen. Wir auch. Darum sind wir vor ein paar Jahren gleich da geblieben …
Mittelitalien hatte es uns angetan, genauer gesagt die Marken – ein göttliches Fleckchen Erde, 35 km westlich der Hafenstadt Ancona im Landesinneren gelegen.
Unser kleines Bergbauerndorf liegt eingebettet in eine zauberhafte Landschaft. Wie ein Adlerhorst klammert es sich an einen steil aufragenden Hügel und überblickt von dort das gesamte Tal.
Hier, am Rande des Dorfes haben wir uns, mein Mann und ich, in ein altes Natursteinhaus verliebt. Es ist umgeben von Zypressen, Obst- und Walnussbäumen – und mächtigen Flüsterpappeln, die meiner Meinung nach etwas zu laut flüstern, aber einen Tod muss man sterben.
Dieser Landstrich hat sich noch seine Ursprünglichkeit bewahrt, die Menschen sind herzlich und nehmen einen wie alte Freunde in ihre Gemeinschaft auf. Kein Nachbar, der nicht selbst einige Flaschen Wein keltert oder garantiert einen Cucino oder Nonno hat, der dies tut und Sie auf ein Gläschen Wein einlädt.
Auf einer dieser spontanen Weinproben, Gott sei es gedankt, ich war noch bedingt aufnahmefähig, kam ich mit Nonna Albertina, der weit über neunzigjährigen Großmutter unseres nachbarlichen Gastgebers ins Gespräch. Da ich ihr Nuscheln kaum verstand, sie aber merkte, welch interessierte Zuhörerin sie an Land gezogen hatte, holte sie mir zu Ehren ihr Gebiss hervor – das sie, wie sie mir mit einem verschmitzten Lächeln verriet -, nur äußerst selten trug.
Von Nonna Albertina hörte ich – garniert mit einiger Spucke – zum ersten Mal von den geheimnisvollen Geschichten, die sich um das alte Herrenhaus aus dem 12. Jahrhundert in der Nähe des Dorfes Santo Stefano di Sessanio rankten.
Ursprünglich war das Haus auf den Ruinen eines römischen Kastells erbaut worden. Ein deutsches Ehepaar hatte das halb verfallene Haus 1979 erworben und komplett restauriert, aber bereits ein Jahr später überstürzt wieder verkauft. Angeblich, und hier wurde ich sehr hellhörig und schlagartig nüchtern, weil es dort spuke! Seitdem habe es noch zweimal den Besitzer gewechselt, richtig glücklich wurde wohl niemand damit. Aktuell gehöre es einem nicht namentlich bekannten deutschen Industriellen. Ein Notar habe seinerzeit alle Formalitäten des Ankaufes erledigt.
Ein Spukschloss in der Nähe?
Feuer und Flamme begann ich sofort tiefer zu schürfen. Man trug mir verschiedene Versionen zu über den Niedergang der ehemaligen Besitzer, des mächtigen Adelsgeschlechts der di Stefanos. Fünfhundert Jahre lang hatten sie die Geschicke Roms und Italiens mitbestimmt. Ende des 18. Jahrhunderts waren sie dann sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden. Desweiteren hörte ich von geheimen Zusammenkünften eines durch den damaligen Papst verbotenen Ordens. Ein verbotener Orden Ende des 18. Jahrhunderts? Konnte es sich um den sagenumwobenen Jesuitenorden handeln, der 1773 verboten worden war?
Bis heute gilt es als eine der merkwürdigsten Begebenheiten der Kirchengeschichte: Das Verbot des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV.
Ein weiteres Gerücht besagt, dass angeblich die drei erwachsenen Kinder des letzten Grafen di Stefano damals spurlos verschwunden wären, die Gräber in der Familiengruft leer. Zuletzt tauchte sogar das Gerücht von einem Schatz auf, der in der Burg versteckt sein soll.
Was hatte ich? Eine ehemalige Burg, in der es spuken sollte und geheime Zusammenkünfte stattfanden, leere Gräber und spurlos verschwundene Familienmitglieder, und vielleicht sogar ein versteckter Schatz!
Das ist der Stoff, aus dem Geschichten entstehen. Sie liegt vor Ihnen.
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